Konzert in Rüstkammer
„Großartig, ganz toll, berührend, äußerst beeindruckend, hervorragender Musikgenuss, ich hatte Tränen in den Augen“ – das sind nur einige Rückmeldungen von Mitgliedern nach dem Konzert.
Das Konzert, das Sonja Kowollik, John Henrik Mackenroth und Leon Stüssel exklusiv für die Mitglieder des Civilclubs nichtöffentlich in der Rüstkammer des Rathau- ses gegeben haben, war ein musikalisches Geschenk auf höchstem Niveau.
Den Abend eröffnete John Henrik Mackenroth mit Johann Sebastian Bach. Er spielte Prélude, Sarabande und Gigue aus der 3. Suite für Violoncello Solo. Was für ein Auftakt! An den Spieler stellen die Suiten für Violoncello von Bach hohe Anforderungen, die Mackenroth mit Präzision und Ausdruckskraft hervorragend gemeistert hat. Es folgte das Scherzo. Allegro aus der F.A.E.-Sonate für Violine und Klavier von Johannes Brahms mit dem Wechsel von stürmischen und gefühlvollen Teilen, kraftvoll und nuancenreich präsentiert von Leon Stüssel (Violine) und Sonja Kowollik (Klavier).
Der Cellist John Henrik Mackenroth und der Pianist Leon Stüssel ließen uns Après un rêve von Gabriel Fauré erleben. Es gilt als das populärste Lied von Fauré, der ein Gedicht vertonte, das das Erwachen nach einem tiefen Schlaf und verliebten Träumen schildert. Die gefühlvolle musikalische Interpretation von Mackenroth und Stüssel war auch ein Traum.
Den ersten Teil des Konzertes beendete eines der bekanntesten Klaviertrios, „Dumky“ von Antonin Dvorák, mit dem Andante moderato und dem Allegro. Der Name „Dumky“ bezieht sich auf die slawischen Gesänge, deren Merkmal der Wechsel zwischen langsam-schwermütigen und wenigen heiter-ausgelassenen Teilen ist, die der Komponist darin verarbeitet hat. Vom Klaviertrio gefühlvoll und harmonisch zu einem musikalischen Erlebnis gebracht.
Der zweite Teil des Konzertes gehörte Felix Mendelssohn Bartholdy. Sein Klaviertrio Nr. 1 d-Moll op. 49 spielte das Trio höchst beeindruckend. Man hörte und spürte die Freude, gemeinsam ein Klaviertrio zu spielen. Robert Schumann schrieb über das Werk: „Es ist das Musiktrio der Gegenwart ...; eine gar schöne Komposition, die nach Jahren noch Enkel und Urenkel erfreuen wird.“
Auch wir haben uns an der Komposition erfreuen können. Ein virtuoses Stück, das ebenso virtuos vom Klaviertrio dargeboten wurde. Das Konzert endete mit einer Zugabe, „Gabriels Oboe“ von Ennio Morricone. Wundervoll gespielt an diesem Abend von diesem Trio. Das war ein Konzertabend, von dem man möchte, dass er nicht endet. Sonja Kowollik, John Henrik Mackenroth und Leon Stüssel haben ihr Publikum mit einer Symbiose aus virtuosem Spiel, künstlerischer Sensibilität und musikalischer Intensität berührt und begeistert. Man hört und erlebt ihre Spielfreude, und auch ihre harmonische Interaktion zeigt, dass sie sich seit ihrer Kindheit aus Ensembles der Musikschule kennen und seit Sommer 2012 als Klaviertrio eine faszinierende künstlerische Einheit bilden.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen und -hören mit diesem einzigartigen und sympathischen Musikensemble! TEXT: MICHAELA HEUER